Weil ich immer wieder mal gefragt werde, wo wir unsere Tweed Ride Panier her haben oder von Radlern hören, die zwar gerne mitfahren würden, aber „einfach nichts passendes anzuziehen“ haben, habe ich für Euch in paar Quellen für Knickerbocker, Tweedsakko und Hütchen zusammengetragen.
Wühlen bei den Englischen Ladies: Second-Hand-Läden und Flohmärkte
Second-Hand-Läden und Flohmärkte sind die Quellen für radelnde Chaps and Chapettes schlechthin. Gerade Tweeder, die mit einer eher stattlichen Statur gesegnet sind, finden zur Zeit bei Humana, Volkshilfe Würfel und Co. eine große Auswahl unterschiedlicher Jacken und dazu passende Hauben, Hosen, Hemden, Binder, Hosenträger und Handschuhe für kleines Geld. Mit etwas Glück findet man sogar ein Paar schöner alter Wanderkniebundhosen. Gleiches gilt für Pfarr- und andere Flohmärkte (zusammengetragen unter Flohmarkt.at).
Liebhaber des britischen Stils sollten auf jeden Fall mal beim Charity Shop der Christ Church Vienna in der Salesianergasse 20 im 3. Bezirk (Christchurch) vorbeischauen, wo zwischen allerhand gewöhnlicher Second-Hand Ware auch immer mal wieder englisches Porzellan, Fracks aus Diplomatenhaushalten und eben original englischer Tweed auftauchen. Die umtriebigen englischen Ladies liefern dazu das entsprechende Great Britain-Feeling. ACHTUNG: Samstag, den 22.11. findet der alljährliche Bazar im Bundesamtsgebäude in der Radetzkystraße statt (TiPP) bei dem es neben Schmuck, Kleidung, englischer Literatur, Hausrat und Accessoires auch wunderbare englische und andere Küche gibt.
Ein zweiter, deutlich bekannterer, Vintage-Hotspot ist die Carla, der Caritas-Laden am Mittersteig 10 im 5. Bezirk (Carla), der so groß ist, dass ich ihn fast schon als Megastore bezeichnen möchte. Ganz hinten, im letzten Winkerl der Hall gibt es hochwertige gebrauchte Kleidung und vor allem alte Taschen und Handschuhe. Insbesondere unsere geschätzten Dandys auf der Suche nach Accessoires dürften hier auf ihre Kosten kommen.
Echt alt, echt Vintage
Vielen von uns ist ja der Vintage–Aspekt besonders wichtig. Ihnen sei der Vintage-Humana in der Lerchenfelderstraße 45-47 im 7. Bezirk empfohlen, wo sich süße Polyesterkleidchen aus den 50ern, aber auch das eine oder andere (schmaler geschnittene) Herrensakko finden lassen. Wer etwas mehr Geld ausgeben will, wird vielleicht bei Fräulein Kleidsam (Fräulein Kleidsam), Vintage und Rosenroth (Vintage und Rosenroth) oder Flo Vintage (Flo Vintage) fündig.
Selbst gemacht oder fremd gemacht
Manch einer mag nach wiederholter Teilname am Vienna Tweed Ride anfangen, Funktionsklamotten und Jeans fürs gemütliche Flanieren auf dem Rad etwas stillos zu finden. Spätestens dann muss eine nette Knickerbocker und ein gutes Tweedsakko her. Wer ein wenig nähen kann (und möchte), findet bei Burda sowohl einen Herren- als auch einen Damenschnitt für Knickerbocker (Erfahrungsbericht folgt). Wer nähen lassen möchte, hat aber ebenfalls einige Optionen: David hat sich sein Beinkleid beim Maßkonfektionär Kuhn (Kuhn) anfertigen lassen, Isa (Gwandleichen) fertigt aus langen Hosen Knickerbocker und bei Vecona Vintage (Vecona) bekommt man Knickerbocker im Stil der 1930er Jahre. Aber auch Ready to Wear wird man fündig, zumindest was Tweedsakko und Tweedanzug betrifft. Boden (Boden Direct) hat immer wieder Tweed im Programm und das House of Scotland (House of Scotland) sieht ebenfalls sehr vielversprechend aus (original Harris-Tweed!). Eine gute Online-Quelle ist schließlich auch Retonia (Retonia), wo man so ziemlich alles erwerben kann, was irgendwie retro ist.
Nicht zu verachten: der eigene Kleiderschrank
Wolljacken, hübsche Karo- und Wollhosen, Schürlsamt- fast jede(r) hat so etwas im Kleiderschrank oder kann es zumindest im Kleiderschrank von Eltern oder Großeltern finden. Jedenfalls lohnt sich der Blick in diverse Schränke, Speicher, Dachböden und Kleiderkisten! Oft macht ein Hut, ein Schal oder eine Tasche ein Outfit perfekt und Eltern, Großeltern und andere Verwandte sind glücklich (oder auch etwas amüsiert) dass ihre alten Stücke nochmals ausgeführt werden.
Für alle Einkaufstipps gilt immer die Maxime: kauft nur was ihr braucht und „buy local“ (wann immer möglich)
(Blog-Verfasserin: Kathrin)