Schön, dass es noch andere außer uns Tweed Ridern bemerkt haben: „Das Wurstpellen-Outfit ist längst passé“, schreiben die Veranstalter der Wiener Fahrradschau (WFS) im eigenen Online-Magazin zum vielseitigen Programm, das ja gemeinsam mit dem Radkult-Festival bestritten wird.
Es wird etwa 100 Veranstaltungen (viele davon auch gratis) innerhalb und außerhalb des Geländes der ehemaligen Rinderhalle in St. Marx geben zwischen Donnerstag, 20. Oktober und Sonntag, 23 Oktober – wo ja unser nächster Vienna Tweed Ride auch zur WFS fahren wird – nähere Infos dazu hier und auf Facebook.
Aber damit zurück zur WFS: Ein eigener Artikel im Online-Magazin ist der sogenannten „Velo Couture-Area“ gewidmet, wo verschiedenste Anbieter Modetrends rund um das urbane Radfahren ausstellen – wir dürfen gespannt sein, ob auch Tweed wiederentdeckt wurde. Vielleicht von der Marke BBUC, die sich als eines der Vorabendprogramme am bereits am Donnerstag präsentiert?
Auf den ersten (Durch)Blick durch die Übersicht an Marken, die ausstellen werden, hat mir zum Beispiel Cleverhood aus den USA schon als relativ tweedride-fähig angesprochen. Karierte Ponchos zwar aus modernen Materialien aber im Vintage-Design. Wirklich Altes findet sich bei der WFS jedoch nicht in der Bekleidungsabteilung, sondern in der Ausstellung zum Buch des Verlags Brüder Holinek: „Wiener Mechanikerräder“. Einige der alten Stahlrahmen, die viele von uns bereits zu Hause in der 2D-Version im Bücherschrank stehen haben, werden in St. Marx dem Publikum präsentiert. Die WFS hat Richard Holinek vorab dazu interviewed. Und am Samstag und Sonntag gibt es das „Making Of“ zum Buch.Und wer mit seinem alten Stahlrahmen das „Roubaix“-Feeling erleben will, kann am Samstag Nachmittag bei einer AlleyCat-Stadtfahrt mitmachen, die über die gefürchtetsten Kopfsteinpflaster-Strecken in Wien führen wird – alles natürlich ohne Wettkampf. Wiener Fahrradbotinnen und –boten laden alle herzlich ein, bei der kleinen Schnitzeljagd mitzumachen. Nächstes Jahr werden übrigens die europäischen RadbotInnen-Meisterschaften (ECMC) in Wien stattfinden. Nähere Infos zum AlleyCat auch hier auf Facebook.
Apropos „Making Of“: Wie viele von euch an dieser Stelle schon gelesen haben werden, hat Heineken in Zusammenarbeit mit Vice ein Fahrrad zusammengestellt, das Wien repräsentieren soll. Dieses sowie der Kurzfilm „Ridentity“ zur Entstehung werden in St. Marx präsentiert. Tweed Rider sollen angeblich auch vorkommen, als Teil des Flairs. Jedenfalls hat sich Vice beim Melker Tweed Ride im September die Szene einmal angesehen – den Artikel gibt’s hier.
Und Apropos handgefertigte Rahmen: Mit Spannung erwartet die Stammleserschaft des Tweedride Blogs natürlich die Fertigstellung des Moos Bike-Maßrahmens für David – vielleicht ist er ja so nett und bringt es beim Vienna Tweed Ride am 23.10. mit?
Den Themen Maßrahmen, velophile Handwerkskunst und alte Techniken ist bei der WFS in der sogenannte „Handmade-Area“ gewidmet.
Am Wochenende zwischen 20. und 23. Oktober wird es also für uns „Radlnarrische“, oder auch „Velophile“ genannt, einen guten Grund geben, einfach dreieinhalb Tage nicht erreichbar zu sein, denn um das Radkult-Festival und die WFS zu genießen, wird man sich Zeit nehmen müssen.
Aber wir werden einander natürlich alle dort treffen. Sei es beim Warm-Up am Donnerstag Abend in der TrackBikeBoutique, beim Goldsprint, bei einer der zahlreichen gratis Filmvorführungen (organisiert von der Radlobby), bei der Critical Mass am Freitag, die natürlich auch nach St. Marx fährt oder bei der WFS selbst.Und dann selbstverständlich ganz sicher am Sonntag, 23. Oktober, ab 12.30 am Heldenplatz beim Heldentor, wo der letzten offizielle Vienna Tweed Ride des Jahres mit Sekt und einer kleinen Überraschung startet.
Was WFS-Organisator und Gründer der Original Berliner Fahrradschau, Fares Hadid, über den Tweed Ride denkt, hat ihn übrigens David in einem Interview gefragt. Die Antwort könnt ihr hier nachlesen.
Tally Ho!
Barbara