Das Burgenland ist ein beliebtes Ausflugsgebiet für Radfahrer und Weinliebhaber. Es bietet sich an, beides zu kombinieren. Doch so richtig nett wird es erst in guter Gesellschaft. Die Spritztour war erfunden!
Von Neusiedl am See ging es erst auf verkehrsarmen Straßen und gemütlichen Fahrradwegen nach Weiden am See. Dort spielte eine Musikkapelle lustig zu einer ausgelassen gefeierten Hochzeit auf.
Wir stärkten uns mit Eis und Kaffee und freuten uns über den Himmel. Ist er im Burgenland besonders ausdrucksstark?
Dann ging es weiter nach Frauenkirchen zu Biobauer Göltl, bei dem wir eine kräftige Jause einnahmen. Die Strecke ist nicht allzu lang, aber man glaubt nicht, wie hungrig eine schöne Landschaft und gute Gesellschaft einen machen …
Josef Göltl empfing uns herzlich auf seinem Hof mit einer großen Fleischplatte. Und auch ich, als Vegetarier, wurde gut bedient.
Vor allem die selbst gemachten Aufstriche und Apfel- und Traubensäfte kamen sehr gut an.
Wir erhielten eine höchst interessante Betriebs-Führung und besuchten die Mangalitza-Schweine, eine Spezialität von Josef Göltl. Die Schweine leben das ganze Jahr im Freien. Dank ihrer dicken Speckschwarte mach ihnen Kälte nichts aus. Im Sommer lieben sie Abkühlung im Matsch. Die bekommen sie vom Bauern, der täglich die großen Erdlöcher mit frischem Wasser auffüllt.
Der Besuch machte Groß und Klein Vergnügen. Frisch gestärkt und mit vielen neuen Eindrücken kehrten wir zu unseren Rädern zurück und radelten weiter.
Im Zentrum von Frauenkirchen findet man den sehr coolen Fahrradladen Geheimrad von Hafner. Herr Hafner kam extra von einer Geburtstagsfeier am späten Nachmittag für uns in sein Geschäft und ließ uns ein. Auch in den geheimen Fahrrad-Keller durften wir. Hier gibt es viele, viele Traumfahrräder zu sehen: Pashley’s in verschiedenen Varianten, Cooper’s und Vintage -Rennräder. Ein Vergnügen!
Danach blieb kaum noch Zeit sich frisch zu machen, denn wir hatten noch einen wichtigen Termin: auf zum Verkostungs-Keller des Winzers Rommer. Herr Rommer erzählte uns vieles über die Geschichte der Rebstöcke, den Weg der Beeren vom Weingarten in die Fässer und Flaschen. Wir lauschten und kosteten uns durch gut acht oder neun exzellente Weine. Unsere eingekauften Kisten wurden übrigens nach Wien zugestellt, perfekt!
Danach ging es zum Landgasthaus Altes Brauhaus wo nicht nur Hungernde sondern auch Fußballfans auf ihre Rechnung kamen: Österreich – Portugal (kein Kommentar).
Die Heimreise am nächsten Tag trat jeder für sich selber an. Leider im doppelten Wortsinn: der Lokführer der ÖBB Garnitur in Neusiedl / See konnte es nicht abwarten und fuhr den Umsteigenden von der Raaber Bahn einfach davon. Schade.
Alles andere hat sehr viel Spass gemacht. Wir versprechen daher schon jetzt: nächstes Jahr wird es wieder eine Spritztour geben – wir freuen uns auf Euch!